Seit 1994 veranstaltet der Schützenkreis 9,
Torgau-Oschatz, das Kreiskönigsadlerschießen zur Ermittlung seines
Schützenkönigs an wechselnden Austragungsorten der Mitgliedsvereine. Im
vergangenen Jahr erlangte Hans-Jochen Räßler von der PSSG zu Oschatz die
Kreiskönigswürde. Damit stand Oschatz als Austragungsort für die diesjährige
Veranstaltung fest.
Am
12. August fanden sich fast 30 Schützen der Mitgliedsvereine des
Schützenkreises auf dem Kleinkaliber-Schießstand der Privilegierten
Scheibenschützengesellschaft zu Oschatz am Wellerswalder Weg ein, um am
Schießen auf den Königsadler teilzunehmen. Kreisschützenmeister Uwe Kammer
eröffnete pünktlich zehn Uhr das Schießen auf den Holzvogel. Vorab verlieh er
der scheidenden Majestät Hans-Jochen Räßler zur Erinnerung an seine Amtszeit
einen tragbaren Königsorden. Damit war die silberne Königskette verwaist und
wartete auf ihren neuen Träger.
Den
Regeln des Adlerschießens entsprechend, wurde mit einem Kleinkalibergewehr,
aufgelegt, auf einen 25 Meter entfernt angebrachten Holzadler geschossen. Es
galt, die einzelnen Trophäen der Reihe nach abzuschießen: die Krone, der
Reichsapfel, das Zepter, der linke und rechte Flügel, der Stoß und schließlich
der Rumpf des farblich verzierten Vogels. Jeder Teilnehmer, der einen Teil des
Königsadlers abschoss, erhielt die jeweilige Holztrophäe sowie das dazugehörige
Abzeichen.
Als
erstes fiel die Krone 10:48 Uhr mit dem 114. Schuss. Martin Kühn,
stellvertretender Kreisschützenmeister, konnte dem Vorsitzenden der PSSG, Henry
Bernhardt, dazu gratulieren und die Trophäe überreichen. Seine Frau Kerstin
Bernhardt brachte 12:04 Uhr mit dem 349. Schuss den Reichsapfel zu Fall. Nur 25
Minuten später gewann Frank Riedel, Strehlaer Schützengilde, mit dem 425.
Schuss den Stoß; eine weitere halbe Stunde später entriss Lutz Tannhäuser dem
Vogel 12:52 Uhr mit dem 496. Schuss das Zepter. In kurzer Folge erleichterten
Günther Ulrich-Leinau und Hartmut Lorenz, beide PSSG, den Königsadler um seinen
linken bzw. rechten Flügel (610. Bzw. 691. Schuss).
Nun
hing nur noch der Rumpf des Adlers an der Vorrichtung und alle fieberten mit,
wer die letzten Reste abschießen würde. Es sollte noch über weitere 100 Schuss
benötigen, bis sich der Vogelrumpf nicht mehr halten konnte. Das 807.
Projektil, abgefeuert vom Oschatzer Sören Flach, ließ den Rumpf des Adlers
stürzen. 14:47 Uhr stand so der neue Kreisadlerschützenkönig fest.
Hans-Jochen
Räßler übergab seinem Amtsnachfolger die Königskette, die der neue König nun
für ein Jahr tragen darf. Sichtlich erfreut nahm Sören Flach, zugleich
Schatzmeister des Schützenkreises, die Silberkette entgegen.
Nach
Udo Kählert 1998 und Hans-Jochen Räßler 2016 ist Schützenbruder Flach der
dritte Kreisschützenkönig aus den Reihen der PSSG zu Oschatz – und das im 480.
Jubiläumsjahr der Gesellschaft.
Doch
damit war auf dem Oschatzer Schießstand noch lange keine Ruhe eingekehrt.
Parallel
zum Adlerschießen fand ein sportlicher Wettbewerb um die von der PSSG
gestiftete Ehrenscheibe „Beste 10“ statt. Geschossen wurde dabei sitzend,
aufgelegt, mit offener Visierung auf dem 50-Meter-Stand, mit nur einem
KK-Gewehr. Dabei galt es, die Schüsse bestmöglich im Zentrum der KK-Scheibe zu
platzieren. Als Sieger aller Teilnehmer ging Martin Kühn hervor, dessen bester
Schuss von keinem anderen geschlagen werden konnte.